Peru-Der Norden-Teil 1

Von Yurimaguas nach Cajamarca 02.04.18-18.04.18

Gesamtstrecke: 823.28 km
Maximale Höhe: 3753 m
Minimale Höhe: 128 m
Gesamtanstieg: 15433 m
Gesamtabstieg: -11798 m
Download file: Yuri Caja2.gpx

 

Am 02.04.18 begann der ernste Teil der Reise.Nach einem Tag Pause in Yurimaguas hiess es für mich das Fahrrad packen und mich auf die Strassen Perus zu begeben.Nach der Abfahrt vom Hostal in Yurimaguas bin ich erstmal zu einem Cafe frühstücken gefahren.Kaum war ich mit dem Frühstück durch fing es auch schon an zu nieseln.Aber was solls rauf aufs Rad und durch.Die Strecke war relativ flach und asphaltiert.Dafür das ich fast ein halbes Jahr kein Rad gefahren war lief es eigentlich ganz gut.Mittagessen gab es in einem Strassenrestaurant in einem kleinem Dorf für satte 1,25 €.(Suppe,Hauptgericht und Getränk)An solche Preise könnte ich mich gewöhnen.Gegen 16 Uhr erreichte ich nach ca.70 km leicht nass Pongo de Canarachi.Dort habe ich auch gleich eine Unterkunft für 9 € gefunden.Einfach aber sauber.Abendessen gabs im Restaurant gegenüber und um 20 Uhr lag ich ziemlich erledigt in der Koje.Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Tarapoto.Das war schon etwas anstrengender mit einem Anstieg auf über 1000 Hm.Dafür war die Abfahrt um so schöner,20 km Downhill auf Asphalt.In Tarapoto hatte ich schon das Hostel  ,,Tambo Andina,, für zwei Nächte vorgebucht.Ein netter Laden und das Einzelzimmer kam 7,50 € für die Nacht.Den freien Tag hab ich mit Stadtrundgang, essen,Kaffee trinken und abhängen auf der Dachterrasse verbracht.

 

Am 05.04.18 gings dann weiter.Eigentlich hatte ich geplant nur die ca 40 km bis Tabalosos zu fahren,aber dort war ich schon gegen 11 Uhr.Also hab ich dann gleich noch den Anstieg von 400 Hm auf 1100  Hm Richtung Moyobamba in Angriff genommen.Moyobamba erreichte ich dann nach insgesamt 115 km im Dunkeln gegen 19 Uhr.Pensionen waren an der Ausfallstrasse reichlich vorhanden und nachdem ich im Hostal Grau eingecheckt hatte gabs noch einen halben Hahn mit Pommes und Salat im Restaurant nebenan.Um 21 Uhr war dann Feierabend für mich.An diesem Tag hatte ich Glück das es einigermassen trocken war.Der nächste Tag begann gleich mal mit Nieselregen.Da ich nicht sehr viele Kilometer vor mir hatte hab ich es enspannt angehen lassen.Erstmal zur Plaza getrabt und Geld aus dem Automaten gelassen,dann noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und gegen 11 Uhr hab ich mich aufs Rad gesetzt um nach Yacumama zu kommen.Gegen 15 Uhr bin ich dann im Recreo Turistico Yacumama,einem privaten Naherholungsgebiet angekommen.Fürs zelten musste ich dort 20 Soles abdrücken,was eine ziemliche Frechheit ist.Für den gleichen Preis bekomme ich in der Gegend ein Zimmer in einer einfachen Pension.Runterhandeln wollten die sich auch nicht lassen.Naja wenigstens gab es keine Mücken und ein Restaurant in dem es Bier gab war auch vorhanden.Ich hab dann an einem der Teiche mein Zelt aufgestellt und noch einen Rundgang durch die Anlage gemacht.Anschliessend gabs dann novh ein paar Bier im Restaurant.

 

Am 07.04.18 ging es dann weiter nach Naranjos.Für die ca 40 km habe ich 5 Stunden gebraucht.Es war eben noch Regenzeit und ich musste einige Schauer abwarten.In Naranjos hab ich mich in der einzigen Hospedaje des Ortes einquartiert(5€).Das war allerdings eine ziemlich abgewrackte Bude.Abendessen hab ich mir von den reichlich vorhandenen Strassenständen besorgt und Bier gabs im Laden nebenan.Dort hab ich mich auch gleich fürs Frühstück am nächsten Tag eingedeckt.Der nächste Tag begann mal wieder mit Nieselregen.Eine halbe Stunde nach Abfahrt wurde der Regen stärker und liess auch nicht mehr nach.Nach 6 Stunden war ich komplett durch und hatte die Nase gestrichen voll.Also Zelt auf einem Parkplatz aufgebaut,reingekrabbelt,nasse Klamotten ausgezogen und mit einem Bier in der Hand in den warmen Schlafsack gekuschelt.Ich war mal gerade auf 2000 m Höhe und die Temperaturen waren noch sehr angenehm.Abends hörte es dann auch auf zu regnen.Am nächsten Morgen,nachdem ich meine Klamotten gepackt hatte,kam dann ein Niederländer angeradelt.Der Junge war schon 11 Monate unterwegs.Wir sind dann zusammen Richtung Pedro Ruiz geradelt.Und prompt fing es wieder an zu regnen.Nach 80 km kamen wir nachmittags völlig durchnässt in Pedro Ruiz an.Es war schon fein mit jemandem zu radeln der einen Rythmus vorgibt,das hat mich motiviert und über die zwei dicken Hügel gebracht.In Pedro Ruiz haben wir uns dann ein Zimmer genommen und sind noch in ein kleines Restaurant zum Essen marschiert.Ich hätte im stehen einschlafen können,so fertig war ich.

 

 

Am 10.04.18 fuhr der Niederländer weiter Richtung Equador und ich blieb noch einen Tag in Pedro Ruiz um einen Ausflug zum Yumbilla Wasserfall zu machen.Nach einem gutem frühstück machte ich mich um 10 Uhr mit dem Rad auf den Weg nach Cuispes.Acht km bergauf auf einer Sand und Schotterpiste.Dort hab ich mich dann bei der Verwaltung angemeldet und bin noch mal fünf Kilometer bergauf zum Ausgangspunkt des Wanderwegs gestrampelt.Das ganze war ein Höhenunterschied von 1000 m.Erst brannte die Sonne und als ich endlich oben war fing es mal wieder an zu regnen.Dort oben hab ich dann einen Schweizer getroffen der gerade ziemlich erschöpft vom Trail zurück kam.Nach einem kurzem Gespräch hab ich mich dann auf den Trail begeben.Durch den Regen war es etwas rutschig und moddrig.Nach zwei Stunden war ich dann am Yumbilla Wasserfall,dem angeblich dritthöchsten Wasserfall der Welt.War schon ziemlich imposant das Teil.Nach einer längeren Pause und ein paar Fotos hab ich mich dann auf den Rückweg gemacht.Als ich dann am Ausgangspunkt ankam hatte es auch aufgehört zu regnen.Das war auch besser so,ansonsten wären die dreizehn Kilometer Abfahrt nach Pedro Ruiz eine lustige Schlammpartie geworden.Gegen 17 Uhr kam ich dann wieder in Pedro Ruiz an.Meine Klamotten die ich im ganzen Zimmer zum trocknen aufgehängt hatte waren mittlerweile auch trocken.Abends bin ich dann wieder in eine kleine Brutzelbude zum Essen eingefallen,und nach ein paar Bier war um 21 Uhr Feierabend.

Am 11.04.18 bin ich dann von Pedro Ruiz nach Nuevo Tingo getrampelt.Runde 50 Kilometer bei bestem Wetter durch eine grandiose Landschaft.Kurz vor dem Ziel musste ich dann noch 300 m Höhenunterschied auf drei Kilometer überwinden.Eine herbe Plackerei.600 Meter vor dem Hostal gabs dann auch noch einen Wolkenbruch der mir eine halbe Stunde Pause unter dem Vordach eines Hauses bescherte.Gewohnt hab ich in Nuevo Tingo im,,Tambo Candela,,.Sehr zu empfehlen die Unterkunft.Abends gabs dann noch ein Fresschen in einem Restaurant am Dorfplatz und anschliessend war dann noch gemütliches zusammensitzen mit den Leuten im Tambo Candela angesagt.

 

Am 12.04.18 war dann ein Ausflug zur Festung Kuelap angesetzt.Darüber hatte ich vorher schon einiges gelesen und ich wurde auch nicht entäuscht.Die Festung wurde von Nachfahren der Kelten gebaut.(die Peruaner hören das nicht so gerne,es ist aber sehr wahrscheinlich)Hier nachzulesen http://www.reconquista.jetzt/?id=766 Pünktlich um 8 Uhr stand ich and der Abfahrtstelle der Busse zur Seilbahn nach Kuelap.Ein Kombiticket Bus/Seilbahn kostet ca 5 €.Um 8:10 Uhr fuhr dann auch schon der Bus zur Seilbahnstation.Das sind nur 10 min Fahrt und dann heisst es umsteigen in die nagelneue moderne Seilbahn.Mit der Seilbahn überwindet man dann noch mal 900 Meter Höhenunterschied und kommt auf 3000 m an der Station Kuelap an.Dort heisst es dann registrieren und Eintritt zahlen(7,50 €).Von dort bin ich dann eine halbe Stunde zur Festung getrabt.Das war das erste mal das ich über 3000 m war und dementsprechend anstrengend.Da ich schon um 9 Uhr oben war hatte ich die ganze Festung für mich alleine.Abgesehen von den Arbeitern die dort zugange waren war kein Mensch dort oben.Ich hab dann 1,5 Stunden die Festung erkundet und mich dann auf den Rückweg gemacht.Zum Anfang war es noch etwas neblig dann kam die Sonne raus und man hatte eine grandiose Aussicht.Die Bedeutung der Bauten in dem Komplex ist sehr gut auf Tafeln beschrieben und die Wege gut gekennzeichnet.Auf dem Rückweg kamen mir dann die Touristenhorden entgegen.Also schnell weg da und runter zum Mittagessen nach Nuevo Tingo.Am Abend stand dann wieder gemütliches abhängen mit den anderen Gästen auf dem Programm.Da reifte dann auch der Entschluss Cajamarca anzufahren,was ich ursprünglich nicht vor hatte.

 

Am 13.04.18 gings dann bei Nieselregen 50 km weiter nach Leimebamba.Dort kam ich schon gegen Mittag an und konnte noch das Museum 2,5 km ausserhalb besuchen.Das Museum ist eine Ausstellung zur Geschichte der Chachapoyas und zu Mumien die in der Nähe in Felsengräbern gefunden wurden.Nicht gerade gross aber sehr interessant.

 

Am 14.04.18 hiess es dann zeitig starten um über den Calla Calla Pass zu kommen.Erstmal 25 km aufwärts,von 2300 m auf 3600 m.Das ganze mal wiederbei Nieselregen.Je höher ich kamm um so anstrengender wurde es.Die dünne Luft machte mir schon zu schaffen.Nach 5 Stunden hatte ich den Pass erreicht.Da oben war absolutes Mistwetter.Regen,Wind und Kälte.Dorthab ich dann noch eine Ami-Tante getroffen die mit ihrem Jeep auf dem Weg von Alaska nach Patagonien war.Ich mag verückte Leute Smile.Nachdem ich wieder 400 m tiefer war wurde das Wetter schlagartig besser und ich wurde mit grandiosen Aussichten und einer 60 km Abfahrt bis auf 900 m nach Balsas am Rio Maranon belohnt.Dort hab ich dann ein bischen was zu futtern eingekauft und bin noch ein paar Kilometer aufwärts getrampelt um einen Platz zum Zelten zu finden.Gegen 17:30 hatte ich dann auch ein schönes Plätzchen mit Blick ins Tal gefunden.Flott das Zelt aufgestellt,Bier auf und Feierabend.Am nächsten Tag ging es dann weiter aufwärts bis auf 3100 m und wieder runter nach Celendin auf 2600 m,insgesamt 50 Kilometer.Das war ne ganz schöne Kletterei aber auch der erste komplett trockene Tag auf der Tour.Ein Hostal in Celendin war schnell gefunden.Fünf Euro für ein einfaches Zimmer,der Bierladen gegenüber und die Brutzelstände an der Ecke.Ich lag dann zeitig in der Koje um am nächsten Morgen um 7 Uhr meine finale Etappe nach Cajamarca anzugehen.Erstmal ging es wieder 50 km aufwärts bis auf 3750 m und dann wieder runter auf 2750 m garniert mit ein paar Zwischenansiegen.Nach 104 Kilometer erreichte ich gegen 17 Uhr Cajamarca.Nach zwei Wochen auf dem Rad kam auch langsam die Fitness wieder,aber zwei Tage Pause in Cajamarca waren auch erstmal nötig

 

In Cajamarca hatte ich für 3 Nächte ein kleines Haus in der Nähe des Zentrums gemiietet.(13€ die Nacht)Frei nach dem Motto ,,wohnen wie ein Peruaner,,.Der Vermieter war natürlich nicht anwesend,also erstmal eine Nachricht per Hotels.com gesendet und nach einigen Telefonaten kam dann eine Angestellte und brachte den Schlüssel.Die hat dann auch erstmal die Bude sauber gemacht,während ich mich um die Bierversorgung gekümmert hab.Die Komunikation ist in Südamerika ein leichtes Problem,da nicht viele Leute englisch sprechen und mein spanisch auch nicht existiert.Im Haus war eigentlich alles vorhanden was der Mensch braucht.Komplett eingerichtete Küche,Dusche,Schreibtisch und ein kleiner Hof in dem auch ein Becken zum Wäsche waschen war.Nur das Internet funktionierte nicht,was mich ein bischen genervt hat,da ich eigentlich den Blogbeitrag vom Amozonas inklusive Bilder und Videos hochladen wollte.

 

Den ersten freien Tag hab ich damit verbracht Klamotten zu waschen,auf dem Markt einzukaufen(Obst und Gemüse sind unverschämt billig) und eine schöne Kartoffelsuppe zu kochen.Der Reis stand mir mittlerweile bis zu den Augenbrauen.Nachmittags hab ich mich dann noch um eine Tour nach Cumbe Mayo am nächsten Tag gekümmert.(7,50€).Den Abend hab ich dann mit ein paar Bier im Hof verbracht.Das war schon angenehm,seine Ruhe und ein bischen Freiraum zu haben.Am meinem zweitem freien Tag startete dann um 9:30 die Tour nach Cumbe Mayo.Ausser mir war noch ein Neuseeländer und eine zehnköpfige Südamerikanische Reisegruppe an Bord.Erstmal ging es ein paar Kilometer den Berg hoch zum obligatorischen Verkaufsstop.Von dort hatte man allerdings auch einen super Ausblick auf Cajamarca.Dann ging es weiter nach Cumbe Mayo.Dort haben wir dann eine Wanderung zum Wasserkanal unternommen.Die Landschaft dort ist einfach grandios.Aber noch beeindruckender ist die Tatsache das die Cajamarca Kultur vor mehr als 3000 Jahren von dort einen Wasserkanal ins 20 km entfernte Cajamarca gebaut hat.Das Wasser war nur für religiose Zwecke bestimmt und den Priestern vorbehalten.Wir hatten einen sehr guten Guide,der sich viel Mühe gegeben hat uns die Hintergründe und technischen Details zu erklären.(Wasserspeicher,Filtersystem u.s.w.)Das ganze immer auf Englisch und Spanisch.Ich bin ja eigentlich kein Freund von solchen Gruppenveranstaltungen,aber dieser Ausflug hat sich wirklich gelohnt.

 

Gegen 15 Uhr waren wir wieder in Cajamarca.Ich hab mich dann noch ein bischen auf die Jagd nach Gaskartuschen gemacht,Was leider nicht von Erfolg gekrönt war.Nach dem dritten Baumarkt und 4 Kilometern in den Beinen hab ichs aufgegeben.Der einzige Lichtblick war ein grosser Supermarkt der richtige Vollkornbrötchen hatte.Den Abend hab ich dann bei einem Film vom USB Stick und ein paar Bierchen ausklingen lassen.Am nächsten Tag sollte es dann Richtung viertausender gehen aber davon berichte ich dann im nächsten Beitrag.

Gruss Jörg

 

 

 

2 comments on Peru-Der Norden-Teil 1

  1. Hey, du Weltenbummler… Klasse,deine Tourenberichte. Aber schade, daß das Wetter nicht wirklich mitspielt. Wie heißt es. .. nur die harten komm in Garten. Nur weiter so und paß auf dich auf 💪💪💪✌🤘👍👍👍👍👍

Schreibe einen Kommentar zu Karo Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.