Peru–Das zentrale Hochland

Von Huaraz nach Abancay

02.05.18 – 23.05.18

Gesamtstrecke: 133.78 km
Maximale Höhe: 4851 m
Minimale Höhe: 1363 m
Gesamtanstieg: 24499 m
Gesamtabstieg: -24388 m
Download file: Huaraz nach Abancay.gpx

 

Nach drei Tagen Pause machte ich mich am 02.05.18 auf den Weg Richtung Süden.Erstes Ziel war die Laguna Conococha.Nach 65 Kilometern bergauf und Gegenwind hatte ich die Nase voll und hab mein Zelt neben einem verlassenen Haus aufgestellt.Ich hatte mich von 3000 m auf über 3900 m hochgekämpft und war ziemlich geschafft.Da ich endlich Gaskartuschen hatte konnte ich mir ein schönes Süppchen zum Abendessen kochen.Tempoerbsen sind eine geniale Erfindung.(Vielen Dank an Sylvana und Willi,die mir reichlich davon besorgt haben)Auf über 3900 m war es mal wieder eine frische Nacht,aber auszuhalten.Am nächsten Morgen ging es dann weiter.Nach 17 km war ich dann in Conococha.Dort hab ich mich erstmal mit Brötchen und Käse eingedeckt.In Conococha bin ich dann auf die Pikes Route abgebogen.(http://andesbybike.com/peru/routes/)

Die ersten Kilometer ging es noch leicht bergauf ,bevor es dann von 4200 m auf 3100 m runterging..Anschliessend musste ich dann wieder auf 3700 m hoch.Bis auf 3300 hab ich es noch geschafft,dann wurde es langsam dunkel.Plätze zum zelten waren rar,also hab ich mein Zelt an einer Strassenkehre auf einem kleinen Stück Rasen aufgestellt.Am nächsten Morgen hab ich mich dann die restlichen 400 Höhenmeter bis auf den Pass raufgekämpft.Von dort ging es dann wieder runter auf 1400 m.Die Strassenverhältnisse waren teilweise doch sehr grenzwertig und ich musste reichlich schieben.Abwärts wurde es noch schlimmer.Die Piste war teilweise völlig ausgewaschen und zwischendurch gabs dann losen Sand garniert mit kleinen Steinen und darunter festen Schotter.Das war nicht gerade einfach zu fahren.Einmal hab ich mich schön hingelegt weil mir das Vorderrad weggerutscht ist.Unterwegs gab es immer wieder kleine Dörfer in denen ich mich versorgen konnte.Um 17:30 Uhr war ich dann in Canon,einem verlassenem Dorf im Pativilca Tal.Ich habe mich zum Alcalden(Bürgermeister) ernannt und mein Zelt in eine der Hausruinen gestellt.

Nach einer schön warmen Nacht ging es am 05.05.18 wieder aufwärts Richtung Cajatambo.Die Strasse war erheblich besser in Schuss als die vom Vortag.An diesem Tag hab ich es von 1400 m auf 3200 m geschafft,mal gerade 40 km.Die Hitze und die steilen Anstiege haben mich richtig fertig gemacht.Es war mal wieder mit viel schieben verbunden.In den Kehren war die Strasse garnicht zu fahren,also immer wieder runter vom Rad und schieben.Wenigstens war die Versorgung durch die kleinen Dörfer unterwegs abgesichert.Als es langsam dunkel wurde war kein vernünftiger Platz zum zelten in Aussicht,also musste ich mein Zelt an einer Ausweichstelle für Fahrzeuge aufstellen.Zum Glück ist dort kaum Verkehr.Neben meinem Zelt ging es ein paar Hundert Meter runter.So ganz wohl war mir dabei nicht,aber was will man machen.Am 06.05.18 bin ich dann erstmal bis Cajatambo getrampelt.Das war der einzige grössere Ort auf der Strecke nach Oyon.Dort hab ich erstmal meine Voräte aufgefüllt,und weiter ging die Kletterei Richtung Pass.Abends hatte ich es bis auf 4250 m geschafft und auch einen schönen Platz zum zelten neben einem Schafcoral gefunden.Nachts ging die Temperatur Richtung Gefrierpunkt.Ich hab die Nase nicht aus dem Schlafsack gesteckt. Winking smile

Am 07.05.18 hab ich dann die letzten 25 Kilometer zum Punta Chanka in Angriff genommen.Das Radfahren in über 4000 m Höhe ist schon eine Herausforderung.Ein bis zwei Kilometer fahren um dann wieder zu verschnaufen und Sauerstoff zu tanken.Die letzten zwei Kilometer hab ich geschoben,es war einfach keine Kraft mehr in den Beinen.Nachmittags war ich dann endlich auf dem Punta Chanka.Stolz wie Oskar,stand ich auf 4850 m Höhe.Es war nass,kalt,windig und neben der Strasse lag Schnee.Ich hab mir da oben erst mal warme Sachen für die Abfahrt angezogen.Ab der Passhöhe war die Strasse asphaltiert und es war eine grandiose 20 Kilometer Abfahrt durch eine spektakuläre Landschaft bis kurz vor Oyon.Die letzten Kilometer ging es nochmal aufwärts aber gegen 17 Uhr war ich dann in Oyon.Ein Hostal für 25 Soles war schnell gefunden und Restaurants waren auch reichlich vorhanden.Die Stadt Oyon ist für mich ein Sinnbild peruanischer Lokalpolitik.Die Stadtwerwaltung an der Plaza ist ein Monstrum aus Beton,Stahl und Glas aber die Strassen im Ort (ausser rund um die Plaza)bestehen nur aus Schotter,Löchern und Modder.Man muss halt Prioritäten setzen.

 

Eigentlich hatte ich vor weiter auf der Pikes Route nach Süden zu fahren aber da ich für die 250 Kilometer von Huaraz nach Oyon schon 5 Tage gebraucht hatte wäre mein Zeitplan für Peru völlig durcheinander gekommen.Also hab ich mich auf den Weg ins 100 Kilometer entfernte Cerro de Pasco gemacht.Die Strasse nach Cerro de Pasco war das schlimmste was ich je unter den Rädern hatte.Völlig zerschossen von den LKWs der Minen in der Umgebung und einige steile Anstiege.Am ersten Tag hab ich dann auch bloß 38 Kilometer mit einem Pass(Ucchuchacua) auf 4700 m Höhe geschafft.Nach dem Pass bin ich noch ein paar Kilometer abwärts gehoppelt.Dort kam ein kleines Dorf mit einem Laden.Im Laden hab ich dann meine Voräte aufgefüllt.Als ich raus kam hatte das Wetter umgeschlagen.An weiter fahren war nicht mehr zu denken und auf 4600 m Höhe im Zelt zu schlafen fand ich auch nicht so prickelnd.Der Ladenbesitzer hat wohl mein ratloses Gesicht gesehen und zeigte auf einen ziemlich neuen Flachbau.Er meinte dort könnte ich übernachten.Also bin ich da hingetrabt.Als ich auf den Hof kam begrüsste mich gleich der Chef von dem Laden und lud mich ins Haus ein.Das ganze ist eine Aussenstelle des Ministeriums für Entwicklung und soziale Eingliederung.Die Mitarbeiter arbeiten mit der Bevölkerung an sozialen und Agrarprojekten.Wenn man da oben wohnt ist man schon irgendwie abgehängt.Ich wurde zu Tee und Kuchen eingeladen,bekam ein Bett zugewiesen und am nächsten Morgen gabs auch noch Frühstück.Manchmal muß man einfach Glück haben.Ich war erst der achte Tourist in zwei Jahren der dort übernachtet hat,aber alle waren Radfahrer.Ich hab natürlich die Gelegenheit genutzt die Leute ein bischen über das Leben in Peru und speziell in der Bergbauregion Cerro de Pasco auszufragen.War ein sehr interessanter Abend.Eine Heizung gab es übrigens dort auch nicht,dafür umso mehr Decken.Der einzig warme Ort in einem peruanischen Anden-Haus ist die Küche.

Am 09.05.18 gings dann weiter Richtung Cerro de Pasco.Der Strassenzustand wurde nicht besser und es waren auch noch einige Höhenmeter zu bewältigen.Die Strasse bestand eigentlich nur aus eingewachsenem Schotter und Schlaglöchern.Am Rand konnte man einigermaßen fahren,aber Spass hat das nicht gemacht.Das Wetter zeigte sich auch nicht gerade von der besten Seite.Wenig Sonne,kalter Wind und zwischendurch mal ein Nieselschauer.Gegen 17 Uhr war ich dann endlich in Cerro de Pasco.Das waren 10 1/2 Stunden für 63 Kilometer.Nach kurzem suchen hatte ich dann auch eine einigermaßene Unterkunft gefunden.Cerro de Pasco ist eine typische Bergbaustadt,dreckig und verkommen.Abends steppt dort der Bär.Da wird den Bergarbeitern in Restaurants,Kneipen, Spielhöllen,Geschäften und auf dem Markt gleich wieder das Geld aus den Taschen gezogen.Durch den Bergbau war Cerro de Pasco mal eine der reichsten Städte Südamerikas.Die ganze Gegend ist mitlerweile hochgradig durch den Staub von den Abraumhalden verseucht. Hier werden Blei Zink und andere Erze abgebaut.Die Mine frisst so langsam die Stadt auf,da diese auf reichen Vorkommen steht.Hier mal ein Link dazu https://www.nzz.ch/feuilleton/foto-tableau/foto-tableau-von-tomas-van-houtryve-cerro-de-pasco-sterbende-stadt-ld.5523.Zum Abendessen bin ich dann noch in eine Polleria(so ne Art Broilerbar oder Wienerwald) getrabt und hab mir den Bauch voll geschlagen.Gegen 20 Uhr lag ich dann mit einem Bier in der Hand in der Koje.Die Höhe und die schlechten Strassen können ein ganz schön schaffen.

Am nächsten Morgen hab ich mir dann in einer Bäckerei ein paar Brötchen besorgt und ein anständiges Frühstück eingeworfen.So ein Gaskocher ist doch eine geniale Erfindung.Man kann Eier kochen oder braten und sich einen Kaffee machen.Gegen 9 Uhr saß ich dann wieder auf dem Rad und trampelte Richtung Süden.Nach 7 Kilometern hatte ich die PE3N erreicht.Endlich eine schöne breite asphaltierte Teerstrasse.Auf der ging es dann erstmal 80 Kilometer ohne grössere Steigungen und mit Rückenwind entlang der ehemals höchsten Bahnlinie der Welt(bevor die Tibetbahn gebaut wurde)Richtung Süden.Die Strecke liegt auf ca.4100 m Höhe und da keine grösseren Steigungen dabei sind lässt sich das trotz der dünnen Luft sehr gut fahren.Nach 80 Kilometern begann dann die Abfahrt nach La Oroya.Da es so schön bergab ging bin ich gleich noch 8 Kilometer aus La Oroya rausgerollt.(Die Stadt sah aber auch nicht sehr einladend aus.)Dort hab ich dann einen Platz neben der Strasse am Rio Mantaro gefunden und mein Zelt aufgestellt.Am Ende standen 133 Kilometer auf dem Tacho.Ich war richtig zufrieden aber auch platt.Am nächsten Tag hab ich es dann ruhig angehen lassen.Es waren noch 115 kilometer bis Huancayo und irgendwie hatte ich keine Lust das an einem Tag runter zu prügeln.(Man muss auch mal faul sein könnenWinking smile)Also ganz entspannt Frühstück gemacht und um 9:30 aufs Rad gestiegen.Es ging den ganzen Tag leicht hügelig bergab.Ich habe reichlich Pausen gemacht und die Landschaft genossen.Gegen 16 Uhr wurde es dann Zeit nach einem Platz zum zelten zu schauen,was garnicht so einfach war.Das Tal ist dicht besiedelt und jede gerade Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.In einem Dorf hinter Jauja hab ich dann in einem Laden meine Voräte ergänzt und neben dem (Beton)Fussballplatz mein Zelt aufgeschlagen.In Deutschland würden die Spiesser durchdrehen.In Peru grüssen die Leute freundlich und fragen vielleicht wo du herkommst und wo du hin willst.Zum Abendessen gab es Rührei mit Tomaten,Würstchen und Zwiebeln und als Nachtisch ein paar Bier.Die Nacht war zwar nicht gerade ruhig,(Von der Strasse war ich nur durch eine Mauer getrennt) aber auf 3300 m Höhe einigermaßen warm.

Am 12.05 gabs dann erst mal ein anständiges Frühstück.Anschliessend hab ich dann meine Sachen zusammengepackt.Als ich damit fertig war kam der Nachbar auf ein Schwätzchen vorbei.Kurz danach kam ein Rennradfahrer mit einem Platten vorbei.Dem hab ich dann erstmal mit meiner Luftpumpe ausgeholfen.Gegen 10:30 saß ich dann auf dem Rad.Die 34 Kilimeter nach Huancayo hatte ich dann schnell weg getrampelt.Am Ortseingang von Huancayo hab ich mir dann selber einen Platten eingehandelt.Also schnell mal einen neuen Schlauch eingezogen,Danach ging es weiter zum Fahrradladen.Eine passende Kurbelgarnitur hatte er nicht da,aber wenigstens eine 8-fach Kasette.Der Gute hat mir dann Kasette und Kette getauscht.Das fuhr sich schon ein bischen besser.Das mittlere und das kleine Kettenbalatt waren fix und fertig aber auf Asphalt konnte ich,ausser bei starken Anstiegen gut fahren.

Anschliessen bin ich dann zum vorgebuchten Hostal gefahren.Im ,,Zalema Hyo,, hab ich dann 3 Nächte verbracht..Nach einer warmen Dusche bin ich dann zum Barbier getrabt,hab mich rasieren und den Mittelscheitel legen lassen.Die nächsten zwei Tage hab ich dann mit Blog schreiben,Bier trinken,essen und ein bischen durch die Stadt schlendern verbracht.Sonntags bin ich auf denn Markt getrabt auf dem die Bauern aus der Umgebung ihre Produkte anbieten,aber nach einer Stunde hatte ich die Nase voll von dem Gewusel.Das Zalema Hyo ist eigenlich ein Restaurant mit ein paar Zimmern zur Vermietung.Das Essen war richtig gut.Mir hatte es die ,,Miniburgerline,, angetan,6 kleine Burger und ein Eimer Pommes.Einfach nur lecker.Huancayo ist eine grosse aber irgendwie nette Stadt.Ich hab mich dort richtig wohl gefühlt.

Am 15.05 musste ich mich dann von Sergio und den anderen Leuten im Zalema Hyo verabschieden und mich auf den Weg Richtung Ayacucho machen.Erstmal ging es 30 km aufwärts bis auf 3900 m anschliessend immer schön bergab durch ein grandioses Tal entlang des Rio Mantaro.gegen 17 Uhr hab ich dann einen Platz zum zelten zwischen Fluss und Strasse gefunden.Also Zelt aufgebaut,Abendessen gekocht und ab in den Schlafsack.an diesem Tag hatte ich 114 Kilimeter geschafft.

Am nächsten Morgen war ich dann schon um 8 Uhr im Sattel.Es ging weiterhin bergab mit kleinen Anstiegen dazwischen.Die Strasse wurde immer schmaler und war teilweise auch ziemlich kaputt.Nach 15 Kilometern war dann erst mal Schluss.Eine Geröll-Lawine hatte die Strasse verschüttet.Ein Lkw lag schon 50 Meter tiefer im Fluss.Der hatte wohl noch versucht durch zu kommen.Nachdem ich dort eine Stunde gewartet hatte hörte es endlich auf zu rieseln und zu rollen.Ein Mopedfahrer ist dann über den Geröllhaufen rüber.Da hab ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und auch mein Fahrrad im Laufschritt rüber geschoben.Ich war heilfroh als ich da rüber war.

Der Vorteil daran war das ich dann die Strasse für mich alleine hatte und nicht mehr den Staub der PKWs und LKWs fressen mußte.Mittagessen gab es dann in La Esmeralda,gut und günstig wie das auf den Dörfern üblich ist.Gegen 13 Uhr überholten mich dann hupend und winkend die LKW Fahrer die an der Verschütteten Stelle gewartet hatten.Um 17 Uhr hatte ich es dann bis Mayocc geschafft.Dort hab ich meine Vöräte aufgefüllt und bin dann auf einer nagelneuen Strasse 5 Kilometer weiter gestrampelt bis ich einen Platz zum zelten am Fluss gefunden hatte.Auf Grund der Verzögerung am Vormittag standen an diesem Tag nur 75 Kilometer auf dem Tacho.Der nächste Morgen brachte erstmal einen Anstieg von 2100 m auf 2900 m Höhe,anschliessend ging es wieder auf 2400 m runter und dann wieder rauf auf 2800 m nach Ayacucho.Aber alles auf einer sehr guten Asphaltierten Strasse.Auf dem Weg hab ich einen Franzosen getroffen der mir die Adresse von einem Fahrradladen in Ayacucho gegeben hat.Das war dann auch mein erster Anlaufpunkt.Dort hab ich dann auch eine Kurbelgarnitur bekommen.Das Teil kostete mit Einbau 15 €.Das war wahrscheilich das billigste Teil was es von Shimano gibt.(Hält aber bis heute durch.Stand 18.06.18 La Paz,2000 km).Anschliessend bin ich dann zu meinem vorgebuchtem Hostal ,,El Paraiso,,gefahren.Der Laden war zwar ein bischen ab vom Schuss,dafür aber sehr sauber und preiswert (8€).Abendessen gab es mal wieder in einer Polleria.

Von Ayacucho ging es dann am 18.05. weiter Richtung Süden..Für die nächsten Tage standen einige hohe Pässe auf dem Programm.Am ersten Tag ging es dann auch erstmal rauf auf 3500 m.Unterwegs hab ich ein französisches Pärchen getroffen,die mir erzählten das der Franzose den ich vor Ayacucho getroffen hatte,schon wieder einen Felgenbruch hatte und mit dem Bus auf dem Weg nach Lima war um sich vernünftiges Material zu besorgen.Nach 65 Kilometern fast nur bergauf hatte ich dann genug.Hinter Matara fand ich eine schöne Wiese zum zelten und hab dort mein Lager aufgeschlagen.Am nächsten Tag bin ich dann bis auf 4100 m Höhe weitergeklettert.Nach dem Pass ging es dann runter auf 2000 m Höhe.Sehr schön zu fahren.Zwischendurch gabs in Ocros ein sattes Mittagessen,Hähnchenomelett mit Bratkartoffeln.Ich hatte es mir verdient.In La Florida hab ich dann einen Campspot aus der Ioverlander App angesteuert.Ein sehr schöner Platz am Fluss in einer Kiesgrube.Das war angenehmes Campen.Futter und Bier am Start,und es war angenehm warm.

Am nächsten Morgen kam ich dann nicht so richtig in die Puschen.Um 9:30 Uhr hatte ich dann endlich meinen Kram zusammen gepackt.Ich musste dann erstmal wieder 1 Kilometer bergauf zur Hauptstrasse ins nächste Dorf schieben.Dort hab ich dann Juan aus Bogota getroffen.Der war auf dem Weg nach Cusco um dort zu arbeiten und dann später weiter nach Argentinien zu radeln.Juan hatte die ganz harte Ausrüstung.29er MTB aus China,Gepäcktaschen vorne und hinten aus Wasserkanistern und hinten auf dem Gepäckträger ein 4 Mannzelt und eine Isomatte befestigt.Gesamtgewicht ca 60 kg.Dagegen war ich mit meinen 40-45 kg Gesamtgewicht ein Lightpacker.Wir sind dann zusammen Richtung Uripa gefahren.Die Strasse war zwar sehr gut hatte aber ziemlich viele steile Anstiege und es war eine brütende Hitze.Juan hatte das selbe Problem mit der Kurbelgarnitur das ich bis Ayacucho auch gehabt hatte.Bei steilen Anstiegen sprang ihm immer die Kette über.Um 17 Uhr sind wir dann in Uripa auf 3200 m Höhe angekommen.Nach dem obligatorischen Einkauf hieß es dann einen Platz zum zelten zu finden.Da war es dann schon von Vorteil jemanden dabei zu haben der spanisch spricht.Wir konnten dann neben einem überdachten Sportplatz auf einem eingezäunten Gelände zelten.Für die Kinder die da rumliefen war das richtig interessant.Wir haben ihnen gezeigt wie man ein Zelt aufbaut,Nudeln mit Tomatensoße kocht und das man auch Licht im Zelt hat.War richtig lustig mit den kleinen Rackern.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen begann dann die Kletterei auf einen Pass mit 4200 m.Juan wollte versuchen mit einem LKW zu trampen,so war ich wieder alleine unterwegs.Nach 4,5 Stunden war ich dann endlich auf dem Pass.Zur Belohnung gabs eine 40 Kilometer Abfahrt nach Talavera.Dort hab ich erstmal meine Geldvoräte aufgefüllt und binn dann die restlichen 5 Kilometer nach Andahuaylas getrampelt.Nach kurzer Suche hatte ich dort auch ein Zimmer in einem Hostal gefunden(Cruz del Sur 6€ sehr sauber).Nach einer Dusche bin ich dann noch einkaufen gegangen und hab mir ein Abendessen in einer Pölleria gegönnt.Nach zwei Gute Nacht Bieren lag ich um 21 Uhr in der Koje.Am nächsten Tag bin ich dann erstmal zum Geldautomaten getrabt um noch mal Geld zu tanken.Die Krücke war leider kaputt und die anderen Banken verlangen fast 5 € Gebühren.zum Glück hatte ich am Vortag in Tlavera Geld bekommen,so war ich noch einigermassen versorgt.Um 9 Uhr saß ich dann wieder auf dem Rad.Es ging erstmal 14 Kilometer auf der PE3S bergauf,dann bin ich auf eine Schotterstrasse abgebogen.Mein Plan war die AP 100 über Lucma nach Santa Rosa und von dort nach Hydroelectrica(kurz vor Machu Pichu) zu fahren.Die Piste war aber in einem wirklich üblen Zustand.Es war wieder reichlich schieben angesagt.Am Nachmittag hab ich dann Marc aus Belgien mit seiner bolivianischen Frau getroffen.Die beiden hatten gerade den Weg auf der AP 100 hinter sich.Marc hat mir dann geraten dort nicht lang zu fahren.Es ist wohl eine wunderbare Landschaft aber die Strasse ist mit einem Fahrrad sehr schwer zu fahren.Da ich sowieso schon wieder die Nase von den Schotterpisten voll hatte,begann ich zu überlegen meine Route zu ändern.Am Abend habe ich dann einen Platz an einem Fluss zum zelten gefunden.An diesem Tag hatte ich mal gerade 40 Kilometer geschafft.Der nächste Tag begann dann wieder mit klettern auf der Schotterpiste.Nach 14 Kilometern bin ich dann Richtung Abancay abgebogen.Ich hatte keine Lust mehr als 300 Kilometer Schotterpiste zu fahren.Die Menschen in den Dörfern durch die ich an diesem Morgen gefahren war haben mir die Entscheidung erleichtert.Das ewige ,,Gringo Gringo,,Geschreie ging mir richtig auf den Keks.In Gegenden in denen mehr Touristen unterwegs sind hat man das nicht so häufig.Nach weiteren Kilometern auf Schotter war ich dann auf der PE3SE.Auf der ging es dann schön asphaltiert Richtung Abancay.Nach einem Zwischenanstieg auf 3400 gings dann runter auf 1750 m.Eine schöne 40 kilometer Abfahrt nach Carmen kurz vor Abancay.Dort hab ich mich auf dem ersten offiziellen Zeltplatz den ich in Peru gesehen hab eingenistet.Die Restaurants an der Strasse hatten allesamt nichts mehr zu futtern also hab ich im Laden eingekauft und selber gekocht.Ich musste mich ja stärken,denn von hier aus wollte ich die Aktion Machu Pichu starten.Davon schreibe ich dann im nächsten Beitrag.

Bis bald Jörg

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